Im STROMDAO Energy Attribute Framework (EAF) erfolgt die Bilanzierung von Energiemengen, die von einem Teilnehmer eingespeist oder bezogen werden, in Echtzeit direkt nach dem Erhalt der Informationen. Jedoch können Umstände auftreten, bei denen Zählerstände nicht sofort zur Verfügung stehen, was Nachträge erfordert. Die nachträgliche Bilanzierung ist ein Verfahren, das sicherstellt, dass auch verspätet erhaltene Zählerdaten korrekt den Stromprodukten zugeordnet werden.
Echtzeit-Bilanzierung: Sobald ein Zählerstand empfangen wird, erfolgt die Zuordnung der erzeugten oder verbrauchten Energiemenge zum entsprechenden Stromprodukt. Die Bilanzierung wird unmittelbar ausgeführt, um eine kontinuierliche Übereinstimmung zu gewährleisten.
Feststellung verspäteter Zählerstände: In Fällen, in denen Zählerstände nicht in Echtzeit erfasst oder übermittelt wurden, kann eine Bilanzierungslücke auftreten. Nach Abschluss der Bilanzierung für eine Abrechnungsperiode eines Stromprodukts dürfen keine weiteren Eintragungen in die bereits abgeschlossene Bilanz vorgenommen werden.
Eintragung in postbalancing
: Bei Erhalt eines verspäteten Zählerstandes, der nicht mehr in die abgeschlossene Bilanz integriert werden kann, erstellt STROMDAO EAF einen speziellen Eintrag im postbalancing
-Register. Dieser Eintrag wird für beide beteiligten Marktpartner - sowohl Einspeiser als auch Verbraucher - generiert.
Behandlung der postbalancing
-Einträge: Die im postbalancing
registrierten Mengen werden in der nächsten Bilanzierungsperiode nicht verrechnet. Es muss manuell sichergestellt werden, dass alle erzeugten und verbrauchten Energiemengen ordnungsgemäß den zugehörigen Stromprodukten zugeführt werden, auch wenn die Daten nachträglich eingehen.
Die technische Implementierung des postbalancing
-Prozesses muss folgende Anforderungen erfüllen:
postbalancing
müssen klar gekennzeichnet und für alle Beteiligten nachvollziehbar sein.Zusätzliche Prozesse und Systeme können implementiert werden, um eine reibungslose Funktionalität der nachträglichen Bilanzierung zu gewährleisten und um die Genauigkeit der Energiemengenzuordnung zu einem Stromprodukt auch bei nicht-synchronen Zählerstandsübermittlungen zu garantieren.
Ein Settlement kann zuweilen erst nachträglich für eine Messstelle erstellt werden, beispielsweise wenn der Zähler keine Daten gesendet hat. Dies kann ein Problem darstellen, wenn die Bilanz des betroffenen Stromproduktes bereits geschlossen ist.
postbalancing
abgelegt und muss separat bearbeitet werden.Die strikte Trennung von regulären Bilanzierungsprozessen und dem Umgang mit Klärfällen trägt zur Integrität und Zuverlässigkeit des Bilanzierungsframeworks bei. Klärfälle stellen eine herausfordernde, aber notwendige Komponente des Energiemanagements dar, für den Fall, dass unvorhergesehene Umstände eine nachträgliche Anpassung erforderlich machen.